Die Ankunft des Frühlings bedeutet, dass man mehr Zeit mit Bewegung im Freien verbringen kann (zumindest wenn das Wetter mitspielt). Man muss zwar keinen Marathon laufen, um wieder in Form zu kommen, aber wir denken, dass aktives Portfoliomanagement eher einem langen Jogging als einem kurzen Sprint gleicht – der Schlüssel ist dabei, das richtige Tempo zu halten. Aktiv zu sein erfordert Disziplin und Anstrengung. Im Finanzbereich ist das, wie im Sport, nicht einfach. Nehmen Sie Peter Lynch, der den damals unscheinbaren Magellan Fund, der 1977 nur 18 Millionen US-Dollar an Vermögenswerten hatte, auf 14 Milliarden Dollar mit mehr als 1.000 einzelnen Aktienpositionen anwachsen ließ, als er 1990 aufhörte: "Wenn man in diesem Geschäft wirklich gut ist, liegt man in sechs von zehn Fällen richtig". Dennoch kann sich Aktivität in der richtigen Dosis auszahlen und dazu beitragen, Chancen zu nutzen und Risiken zu mindern.
Ein wichtiger Pfeiler unserer Anlagephilosophie ist das aktive Portfoliomanagement. Es gibt dafür keine einheitliche Definition – es geht darum, ein gesundes Gleichgewicht zu halten. Wenn Sie zu aktiv werden, riskieren Sie, dass Sie umsonst hin- und her schichten und dabei nur die Transaktionskosten in die Höhe treiben. Wird man hingegen zu passiv oder gar statisch, versäumt man es, die Portfolios an die sich ändernden Marktbedingungen anzupassen.
Im Folgenden gehe ich auf die drei Ebenen unseres aktiven Investitionsprozesses ein:
In meinem letzten Blog habe ich bereits darüber geschrieben: Der Eckpfeiler unseres Anlageansatzes besteht darin, dass wir sicherstellen, dass die Portfolios gut diversifiziert sind, indem wir sie einer breiten Palette von Vermögenswerten aussetzen, die sich in verschiedenen Szenarien unterschiedlich entwickeln. Dies kann dazu beitragen, die Volatilität des Portfolios zu verringern und potenziell eine bessere Performance zu erzielen als bei Strategien, die sich nur auf eine Handvoll Anlageklassen und Regionen beschränken.
Unsere strategische Asset Allocation spiegelt diese Konzepte wider. Wir sind langfristige Investoren in den wichtigsten Regionen und Anlageklassen. Das Wichtigste ist dabei die Mischung. Wir streben hier eine optimale Mischung von Fonds, Aktien, Anleihen und anderen Instrumenten an, die auf den erwarteten Risiken und Erträgen dieser Anlageklassen basiert.
Strategische Vermögensallokationen sind in der Finanzbranche in der Regel statisch. Das bedeutet, dass sie ein konstantes Verhältnis von z. B. Aktien und Anleihen widerspiegeln. Stellen Sie sich vor, dass angesichts der langfristigen finanziellen Ziele eines Anlegers und einer Reihe von Annahmen zu Risiko und Rendite eine hälftige Mischung die richtige ist. Diese jeweils 50%ige Aufteilung in Aktien und Anleihen wird unabhängig von den Marktbedingungen gleich bleiben.
Die Idee, die hinter einer statischen Aufteilung steht, ist, dass langfristige strategische Vermögensallokationen nichts anderes als einen Vergleichsmaßstab bieten, den es zu schlagen gilt, indem die Investitionen in verschiedene Anlageklassen kurzfristig erhöht oder verringert werden und das richtige Instrument ausgewählt wird. Wir folgen diesem Ansatz jedoch nicht und sehen in der strategischen Vermögensallokation selbst einen erheblichen Wert, da sie den Großteil der erwarteten künftigen Erträge ausmacht.
Der Wert liegt darin, wie wir die Anlageklassen mischen und wie sich diese Mischung im Laufe der Zeit verändert. Aus diesem Grund ist unsere strategische Vermögensallokation dynamisch. Wenn wir die Risiken für gering und die Renditechancen für hoch halten, erhöhen wir den Anteil risikoreicher Anlagen wie Aktien. Umgekehrt investieren wir mehr in sicherere Anlagen wie Qualitätsanleihen, wenn wir die Risiken für hoch und die Renditechancen für niedrig halten. In beiden Fällen investieren wir jedoch nie so viel, dass sich die langfristigen Risiko- und Renditeziele eines Anlegers ändern.
Unserer Ansicht nach ist die langfristige strategische Asset Allocation das wichtigste Instrument, das Anlegern hilft, ihre finanziellen Ziele über einen längeren Zeitraum zu erreichen. Aber das ist nicht alles. Wir verfolgen auch eine taktische Anlagestrategie, bei der die Mischung der Vermögenswerte eines Portfolios auf der Grundlage von Überlegungen für die nächsten 6-12 Monate angepasst wird.
Wir nutzen die taktische Allokation eines Portfolios, um von Markttrends oder konjunkturellen Entwicklungen zu profitieren, indem wir sie zwischen oder innerhalb von Anlageklassen aktiv umschichten. Wir können sie auch einsetzen, um vorübergehende Bewertungsungleichgewichte oder andere Ineffizienzen in bestimmten Märkten auszunutzen.
Taktische Umschichtungen, die in der Erwartung vorgenommen werden, kurzfristige Marktbewegungen auszunutzen, sind jedoch leichter gesagt als getan. Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Umschichtungen signifikant genug sind, um das Portfolio zu beeinflussen, aber nicht so groß, dass Sie für eine positive Portfolioperformance zu sehr von ihnen abhängig sind. Mit anderen Worten: Legen Sie genug Eier in den Korb, aber nicht alle.
Natürlich bedeutet Aktivität nicht, ständig zu kaufen und zu verkaufen. Manchmal ist es die beste aktive Entscheidung, den Kurs beizubehalten. Wir halten Aktivität zwar für wichtig, um die besten risikobereinigten Renditen zu erzielen. Aber es geht nicht um Aktivität um der Aktivität willen. Der Schlüssel ist, ein gesundes Gleichgewicht zwischen zu wenig und zu viel zu halten.
Bei der Portfoliokonstruktion geht es darum, eine Asset Allocation mit den richtigen Anlageinstrumenten zu bestücken. Im diesem Zusammenhang bedeutet aktives Investieren also, dass wir die Investitionen in diese Instrumente ändern, wenn wir glauben, dass dies unseren Anlegern hilft, ihre finanziellen Ziele besser zu erreichen.
Nehmen wir zum Beispiel unsere Kernportfolios. In der Regel ist etwa die Hälfte dieser Portfolios aktiv in Fonds, Aktien und Anleihen investiert. Sie zielen darauf ab, den Markt zu schlagen. Wir setzen aktive Instrumente vor allem in Märkten ein, die weniger effizient sind oder wo wir glauben, dass bestimmte aktive Manager einen Vorteil bieten. Diese Instrumente werden in der Regel in unserer langfristigen, strategischen Asset Allocation eingesetzt.
Bei den Fonds entfällt der Großteil unseres aktiven Engagements auf die Quintet Multi-Manager-Fonds, die wir gemeinsam mit Blackrock entwickelt haben (unsere „QMM-Fonds“). Diese aktiv verwalteten Fonds mit nur einer Anlageklasse sind exklusiv für unsere Kunden erhältlich. Jeder Fonds kombiniert eine Auswahl von Drittmanagern, von denen wir glauben, dass sie die Portfolio-Performance unterstützen und die Diversifizierung verbessern.
Unser globales Einzelaktien-Portfolio bildet zusammen mit unserem Staatsanleihen-Portfolio den Rest unserer aktiven Bestände in Kernportfolios. Bei Aktien investieren wir in der Regel in US-amerikanische und europäische Qualitätsunternehmen mit starken Bilanzen, Preismacht und guten Wettbewerbspositionen, wobei wir natürlich die Bewertungen im Auge behalten. Mit der Auswahl dieser Unternehmen wollen wir, wie bei den QMM-Fonds, den breiten Markt schlagen und unseren Kunden beständige Erträge liefern.
Die andere Hälfte der Allokation unserer Kernportfolios investieren wir in passive Instrumente wie börsengehandelte Fonds (ETFs, Exchange-traded Funds) oder Indexfonds. Diese sind passiv in dem Sinne, dass sie einfach darauf abzielen, die Märkte, die sie repräsentieren, abzubilden.Wir treffen dabei aktive Entscheidungen, welche Fonds wir auswählen, wie sie im Portfolio gewichtet werden und wie lange wir sie halten. Im Allgemeinen, aber nicht ausschließlich, nutzen wir passive Instrumente, um kurzfristige Anlageentscheidungen aktiv umzusetzen (unsere taktische Asset Allocation).
Der Grund, warum wir passive Instrumente verwenden, ist, dass sie uns einen viel günstigeren und effizienteren Zugang zum Markt ermöglichen. Passive Instrumente weisen zudem tendenziell geringere Abweichungen vom zugrundeliegenden Vergleichsmaßstab („Tracking-Error“) auf. Mit anderen Worten: Sie bilden die tatsächliche Marktentwicklung genauer ab als aktive Fonds, die versuchen, den Markt zu schlagen.
Daher sind sie ein gutes Instrument, wenn wir glauben, dass eine bestimmte Anlageklasse oder Region kurzfristig besser abschneiden wird, um ein genaues Engagement in dieser Anlageklasse oder Region zu erreichen. Wenn wir zum Beispiel erwarten, dass globale Small-Cap-Aktien besser abschneiden werden als der breitere Aktienmarkt. In diesem Fall treffen wir eine aktive Entscheidung und investieren in einen passiven „Tracking“-Fonds für globale Small-Cap-Aktien, z. B. in einen ETF.
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